Ausdauer

Wie wird das Ausdauertraining gesteuert und welche Konsequenzen ergeben sich für die Trainingsprotokollation?

Welche Rolle und Funktion hat die Leistungsdiagnostik - Wie überprüft man die Leistungssituation?

Die Überprüfung der Leistungssituation kann durch zwei unterschiedliche Möglichkeiten erfolgen.

(1) Die Leistungsüberprüfung findet unter Feldbedingungen statt. Dabei nutzt man die verschiedenen Trainingsmittel auf Standardtrainingsstrecken und sichert somit die Vergleichbarkeit der Überprüfungen untereinander (4-Strecken-Test, Berglauf, 1000m, 3000m Bahnlauf, weitere Trainingsstandards) Zumeist werden hier die reinen Leistungen beurteilt (Zeit). Wenn möglich, sollten auch Belastungsparameter (Herzfrequenz, Laktat) mit herangezogen werden um ausgehend von den Ergebnissen entsprechende Empfehlungen für den weiteren Trainingsprozess abzuleiten.

(2) Die Leistungsüberprüfungen erfolgen im Rahmen einer leistungsdiagnostischen Untersuchung unter Laborbedingungen mit dem Ziel, das Leistungsniveau und die Leistungsentwicklung durch die Betrachtung leistungsphysiologischer Parameter objektiv bewertbar zu machen und damit die Übereinstimmung zwischen trainingsmethodischer Zielstellung und dem aktuellen Leistungsstand zu prüfen. Hierfür werden für die verschiedenen Trainingsmittel laufbandergometrische Test bzw. Fahrradergometrie genutzt. Es sollte weiter das Ziel sein, ausgehend von den diagnostischen Ergebnissen, Trainingsempfehlungen für den Sportler zu generieren und somit in die Steuerung des Trainingsprozesses einzugreifen.

Je nach Alter der Sportler und Zeitpunkt innerhalb des Trainingsjahres können beide Varianten zur Anwendung kommen. Insbesondere zu Beginn des langjährigen Trainings (GLT) sind für die Überprüfung des Leistungsstandes jedoch insbesondere die unterschiedlichen Varianten der Feldtests zu nutzen. Junge Sportler kommen, besonders bei spezifischen Laufbandtests mit dem Skiroller, mit der ungewohnten Situation nicht immer optimal zurecht. Weiterhin ist die Interpretierbarkeit der Ergebnisse auf Grund der, in diesem Alter sehr unterschiedlichen und zumeist sprunghaften körperlichen Entwicklungen, erschwert. Entsprechend sollte die Leistungsdiagnostik gezielt ab dem ABT zum Einsatz kommen. Dabei ist ein sukzessives Heranführen des Sportlers an das Laufband sinnvoll (Laufbandgewöhnung). Dies kann bereits im Übergang vom GLT zum ABT geschehen. Neben der genannten spezifischen Laufbanddiagnostik mit dem Skiroller eignet sich die Diagnostik im Crosslauf hervorragend um junger Sportler an die Anforderungen und Umstände leistungsdiagnostischer Untersuchungen heranzuführen. Weiter ermöglicht diese Form der Überprüfung eine deutlich größere Reichweite, Umsetz-, und Vergleichbarkeit der Untersuchungsergebnisse. Entsprechend wurde vom DSV für die dezentrale Diagnostik in den verschiedenen Landesskiverbänden die einheitliche Nutzung des Crosslauf Stufentests mit einer Laufbandsteigung von 5 % festgelegt. 

Die Funktion der Diagnostik als Tool zur Trainingssteuerung (Generieren von Trainingsempfehlungen) sollte im Jugendbereich größere Bedeutung erhalten als die des reinen Abprüfens von Leistungsentwicklungen. Erst im weiteren Verlauf des LLA (ab Übergang ABT-AST) gewinnt das zweitgenannte zunehmend an Bedeutung, ohne dabei die trainingssteuernde Funktion aus dem Blick zu verlieren. Um effektiv und wirkungsvoll Training zu steuern, sollten Labor- und Felddiagnostik eine Einheit bilden. Vor dem Hintergrund der Vielzahl der vorhandenen Testformen ist Absicht und Zeitpunkt der Diagnostik besonders zu berücksichtigen (i.d.R. am Ende jeder Vorbereitungsperiode), um sinnvoll Einblick in den Trainingsprozess zu erhalten und diesen fortfolgend zu beeinflussen.

Hier geht es zur Zusammenfassung der im DSV zur Anwendung kommenden leistungsdiagnostischen Belastungsprotokolle...

Hier findest du die detailierten Testbeschreibungen:

Welche Orientierungswerte zur Bewertung der Ausdauerleistungsfähigkeit gibt es?

Hier geht's zur Übersicht...

Weiterführende Literatur in

Downloads zu diesem Thema