Ziele und Aufgaben des Anschlusstrainings (AST)
Inhaltliche Ziele
Die Etappe des Anschlusstrainings ist das Bindeglied zwischen dem Nachwuchs- und dem Hochleistungstraining. Sie beinhaltet mit dem U23-Bereich eine entscheidende Phase des LLA (Übergangsphase vom Junioren- in das Seniorenalter). Am Ende dieser Etappe werden Leistungen angestrebt, die den Anschluss an internationale Spitzenleistungen im U23-Bereich herstellen sollen. Dabei orientiert sich die inhaltliche und methodische Struktur eindeutig an der trainingsmethodischen Vorgehensweise der Etappe des Hochleistungstrainings. Sie ist daher als eigenständige Trainingsetappe zu verstehen und wird nicht mehr dem Nachwuchstraining zugeordnet.
Um den Erfordernissen des modernen Skilanglaufs (Ansprechen aller im Wettkampf geforderten energetischen Funktionssysteme bei gleichzeitiger Optimierung der Bewegungsstruktur) Rechnung zu tragen, sollte sowohl die Bewegungsqualität als auch die Qualität der Trainingssteuerung anhand leistungsphysiologischer Parameter stets eine übergeordnete Rolle in jeder Intensitätszone einnehmen.
Eine somit angestrebte und zu erreichende Leistungsentwicklungsoll schließlich die Perspektive für sportliche Höchstleistungen im Hochleistungsalter eröffnen.Dazu zählen die komplette Beherrschung des sportartspezifischen Technikrepertoires, die Steigerung des Niveaus der allgemeinen und spezifischen Kraftfähigkeiten insbesondere durch die Anwendung von Maximalkrafttrainingsformen, die weitere Ausprägung taktischer Fähigkeiten für eine offensive und variable Wettkampfgestaltung und schließlich die erfolgreiche Teilnahme an nationalen und internationalen Meisterschaften der höchsten Leistungsstufe (Continental-Cup, JWM). In den Anforderungen des Trainings sollen sich dabei auch in verstärktem Maße die spezifischen Erfordernisse der verschiedenen Wettkampfarten widerspiegeln (Sprint, Skiathlon, etc.). Die notwendige Steigerung der gesamten Trainingsbelastung kommt insbesondere in der Erhöhung des Anteils an spezifischen Trainings- und Wettkampfkilometern zum Ausdruck.
Orientierungen für den Trainer
In regelmäßigen Abständen durchgeführte leistungsdiagnostische Untersuchungen geben dem Trainer Rückmeldung über die Wirksamkeit des Trainings. Um den Organismus des Sportlers, trotz fortschreitenden Trainingsalters, wieder vor neue Herausforderungen zu stellen, eignet sich im Anschlusstraining das Nutzen von Hypoxiebedingungen in ausgewählten Lehrgängen.
Nicht nur dies orientiert sich am nachfolgenden Abschnitt des Hochleistungstrainings, sondern auch die trainingsmethodische Vorgehensweise im Jahresverlauf. Charakteristisch dafür ist das Zugrundeliegen einer am Hochleistungstraining orientierten, blockartigen Periodisierung. Im Sinne eines akzentuierten Trainings werden Hauptbelastungen gesetzt, in denen ein hohes Belastungsmaß generiert und verschiedene Ziel- und Aufgabenstellungen schwerpunktmäßig verfolgt werden.
Hintergrund ist es, eine Überlagerung von Trainingsreizen so gut wie möglich zu minimieren und damit die Trainingswirksamkeit zu erhöhen. Die Ausnutzung des kompletten Intensitätsspektrums und eine exakte Differenzierung zwischen den Belastungen spielt dabei eine zusätzliche und entscheidende Rolle, um (1) die Gefahr von Überbelastung unter hohen Trainingsumfängen zu reduzieren und (2) ein grundlegendes Fundament für die Steigerung des Belastungsmaßes zu legen.
Es ist deutlich zu unterstreichen, dass der angesprochene Progress in der Umfangssteigerung mit Blick auf zukünftig weiterhin zwingend notwendige Belastungssteigerungen im U23-Bereich moderat gestaltet und an den Vorgaben der RTK ausgerichtet werden sollte.
Abschließend ist hervorzuheben, dass ein zunehmend individualisierter Umgang mit jedem einzelnen Athleten nun wichtig ist. Dafür sollte ebenso die Forderung nach Eigenverantwortung und Mitsprache des Athleten Berücksichtigung finden. Das Ski-Testen und die richtige Einschätzung der eigenen Materialsituation sind in diesem Zusammenhang exemplarisch zu nennen.
Orientierungen für den Sportler
Der „mündige Athlet“ ist also in dieser Etappe des LLA mehr denn je gefordert, um die für ihn neuen Anforderungen des AST, welche das Erschließen weiterer Leistungsreserven ermöglichen sollen, erfolgreich zu bewältigen.
Das in den vorangegangenen Etappen erworbene trainingsmethodische Basiswissen kann nun für eine immer selbständigere Organisation des Sportlerlebens genutzt werden. Dies findet bspw. Ausdruck in der ganzjährigen Fokussierung auf die selbstständige Bearbeitung von individuellen Defiziten zur Sicherung der Belastungsverträglichkeit (Rumpfkraft, Balance, Imitation). Dies ist Grundvoraussetzung, um den Erfordernissen des Hochleistungstrainings nachzukommen.
Ebenso liegen Themen wie regelmäßige Ernährungsberatungen oder die Abstimmung der beruflichen und sportlichen Ausbildung in der eigenständigen Verantwortung der Sportler.
U23-Bereich
Inhaltliche Ziele
Das entscheidende Ziel dieses Altersbereichs ist es, den Anschluss an das nationale und im Verlauf internationale Niveau im Seniorenbereich herzustellen.Das bedeutet, dass die auf den Sportler einwirkenden Veränderungen und Besonderheiten so zu berücksichtigen sind, dass dennoch Möglichkeiten zur reizwirksamen Belastungssteigerung geschaffen werden.Das Messen und permanente Vergleichen mit anderen, auch mit Sportlern der Weltcup-Mannschaft, trägt somit zur Motivation bei und ist gleichzeitig eine Voraussetzung für eine individuell bestmögliche Entwicklung.
Die Zielstellung einer kompletten Beherrschung der sportartspezifischen Technikanforderungen aus dem Anschlusstraining, behält auch im Bereich der U23 seine Gültigkeit, da die Vervollkommnung und Ökonomisierung der Lauftechnik nie als abgeschlossen zu betrachten ist. Daher gilt es, jede einzelne Trainingseinheit in einer optimalen Qualität zu absolvieren.
Durch eine derartige Einstellung wird das Ausschöpfen des maximalen Entwicklungspotentials der Sportler unterstützt und sollte sich im Ergebnis durch die erfolgreiche Teilnahme an der U23-WM, bzw. der Qualifikation für die Weltcup-Mannschaft ausdrücken.
Orientierungen für den Trainer
Aufgrund teils geringer Größen der Trainingsgruppen und auftretendem Leistungsgefälle innerhalb der Gruppe, muss das Training höchst individuell gestaltet werden, damit Schwächen und Stärken jedes einzelnen Athleten berücksichtigt werden können. Trotzdem muss es das Ziel sein, ein Trainingsumfeld zu organisieren, in dem durch das Zusammenkommen der besten Athleten, Orientierungspunkte und Konkurrenzsituationen geschaffen werden. Dies beinhaltet auch das Zusammenführen der Athleten außerhalb der Lehrgangsmaßnahmen. Für Schwerpunkteinheiten sollten demnach die besten Athleten auch im Stützpunkttraining zusammenkommen.
Gleichbedeutend ist es entscheidend, dass Trainer und Sportler den Mut besitzen mit aller Konsequenz einer klaren trainingsmethodischen Linie (Belastungsrhythmus) zu folgen.
Orientierungen für den Sportler
Nach Beendigung der Schule eröffnet sich für den Sportler eine völlig neue Lebenssituation: Durch die Zugehörigkeit zu einer Behörde können zum einen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die weiterhin ein professionelles Training möglich machen. Gleichzeitig fordern Ausbildungszeiträume ein völlig neues Zeitregime, welches die Organisation des Trainings mitbestimmt. Ausbildung und Training sind hier optimal aufeinander abzustimmen.
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Erfolgreicher Junior = Olympionik? Wie wichtig sind Wettkampferfolge im Jugend- und Juniorenalter?
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Wie sind die Trainingsschwerpunkte im Jahr angeordnet?
Die untenstehende Übersicht soll schematisch eine für das AST zielführende trainingsmethodische Vorgehensweise aufzeigen. Dargestellt sind die im Jahresverlauf auszubildenden Fähigkeitskomplexe und empfohlene Trainingsmittel und -methoden.
Welche sportlichen Kompetenzen sollten am Ende der Ausbildungsetappe beherrscht werden?
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Dokumentation von Entwicklungsverläufen - Sinnvoll oder nicht?
Das FAQ "Großer Aufwand, wenig Ertrag? Mit Trainings- und Leistungsdaten die Entwicklung meiner Athleten dokumentieren?" behandelt die Thematik Entwicklungsverlaufsdokumentation und gibt diesbezüglich wertvolle Handlungsempfehlungen!
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