Anschlusstraining - Train to compete

© Dr. Marie Hengst

Während dieser Phase nimmt das sportartspezifische Training zu. Das Gehirn der Junioren hat sich bereits so weit entwickelt, dass kritischen Denken und Selbstreflektion sich etablieren. Das psychologische Training sollte nun vertieft werden. Dabei ist es hilfreich, wenn der Fokus auf die mentalen Fähigkeiten erhöht wird, welche für den Wettbewerb und die Verbesserung der Qualität im Training benötigt werden. Trainer und Trainerinnen können nun auch damit beginnen, Athleten und Athletinnen über Trainingsprinzipien wie auch den Aufbau des Trainings zu informieren, um Bewusstsein für Trainingssteuerung zu entwickeln. Denn mit einem besseren Verständnis dafür, warum sie das tun, was sie tun, können Sportler und Sportlerinnen eine größere intrinsische Motivation und ein größeres Selbstvertrauen entwickeln. Weiterhin sollten Maßnahmen zur Regeneration unterrichtet und Maßnahamen zur Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit vertieft werden. Die Athleten und Athletinnen können auch ein größeres Selbstbewusstsein entwickeln, wenn sie die individuellen Reaktionen auf Wettkampfstress und die Art und Weise wie sie mit Druck umgehen, kennen. Zu den wichtigsten mentalen Fähigkeiten, die in dieser Phase entwickelt werden, zählen die Planung der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung und die Planung des Wettkampfs selbst, Stressmanagement, Aufmerksamkeitsregulation, Ablenkungskontrolle, Vorstellungstraining und Wettbewerbsbewertung. Erhöhtes Trainingsvolumen und höhere Einsatzbereitschaft können es für Sportler und Sportlerinnen schwierig machen, neben dem Sport die eigene Identität zu bewahren. Fördern Sie eine gesunde Balance zwischen Sport und sonstigem Leben und behalten Sie Erfolg und Misserfolg im Auge. Eine erneute Betonung von Spaß und Vergnügen ist ebenso wichtig wie die Förderung nicht-sportlicher Aktivitäten.

Athlet_in

Sehe jeden Wettkampf als Lernmöglichkeit an. Konzentriere dich auf den Prozess und alle Variablen, die du vor einem Wettbewerb selbst kontrollieren und steuern kannst. Wenn sich die Möglichkeit bietet, dann übe weiterhin die Strategien wie beispielsweise Fokussierung, positives Selbstgespräch, Visualisieren oder auch Entspannung und Aktivierung aus. Entwickle gemeinsam mit deinem Trainer oder deiner Trainerin eine wettbewerbsfähige Routine, die dich für den Wettbewerb vorbereitet. Bleib jedoch flexibel für mögliche Wettkampfsituationen, welche in deinem Sport auftreten können. Stärke weiterhin den Glaube an deine eigenen Fähigkeiten.

Trainer_in

Konzentriere dich auf das Positive und stärke die Bereitschaft der Athleten und Athletinnen für Wettkämpfe. Hilf den Sporttreibenden, sich auf einige einfache Prozessziele für den Wettbewerb (sogenannte Handlungsknotenpunkte, die für eine saubere technische Ausführung entscheidend sind) und deren Durchführung zu konzentrieren. Sei bei der Auswahl von Anzahl und Art der Wettkämpfe darauf bedacht, dass diese die Entwicklung der Sporttreibenden maximieren und gleichzeitig mentalen/emotionalen Burnout bei der Teilnahme an zu vielen Wettkämpfen vermeiden.

Eltern

Seien Sie weiterhin eine positive Unterstützung. Ermutigung, Begeisterung und Aufregung bei einem Wettkampf zu zeigen, ist gut, aber zu viel kann zusätzlichen Druck erzeugen. Seien Sie da, wenn Sie gebraucht werden und halten Sie sich ansonsten eher zurück. Verhalten Sie sich vor, während und nach einem Wettkampf "normal". Vermeiden Sie vor einem Wettkampf Aussagen wie „Ich hoffe, du gewinnst“, „Ich freue mich darauf, dich auf dem Podium zu sehen“. Trotz ihrer guten Absichten können solche Aussagen ablenken und die normale Routine vor dem Wettkampf beeinträchtigen. Kommunizieren Sie mit ihrem Kind und lassen Sie ihm oder ihr vor und während eines Wettkampfes bei Bedarf Freiraum. Feiern Sie Erfolge nach Möglichkeit gemeinsam.

Mit Köpfchen zum Erfolg! Woher weiß ich, welche psychischen Faktoren in meiner Sportart entscheidend sind?

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